Ein Ziel - Stabilität

Ich möchte dir hier ein bisschen aus dem Nähkästen erzählen.

 

In der ersten Jahreshälfte von 2022 rang ich mich mit Rückhalt meines Psychiaters zum Entscheid durch, meine Situation meinem Arbeitgeber gegenüber zu eröffnen.

 

Ich war damals länger in einer Situation und einem Stadium, wo es keinen anderen Ausweg gab, wollte ich im Leben mit psychischer Erkrankung leben lernen.

 

Ich kämpfte sehr lange mit mir, mit meinen Ängsten, meiner Scham, meinem Gefühl eine Last vorallem für mein Umfeld zu sein. Was käme jedoch in naher Zukunft auf mich zu, würde ich alles weiter zu stemmen versuchen? Alles weiter versuchen geheim zu halten, um so Raum für falsche Spekulationen über mich zu schaffen? Was wäre die Konsequenz, würde ich weiterhin jeden Tag am Rande des kompletten Absturzes tanzen?

 

Andererseits, was könnte geschehen, würde ich mich meinem Arbeitgeber öffnen?

 

Welche Konsequenz, auf Grund meines weiteren Wegs, wäre verkraftbarer?

 

Die Tatsache, dass mein Gesundheitszustand sich gravierend verschlechtern würde mit Option auf Einweisung in eine Klink, Stellenverlust und noch schlechteren Aussichten wieder auf die Beine zu kommen oder, dass sich das Arbeitsverhältnis entweder auflöst oder eine gemeinsame Übereinkunft gefunden würde.

 

Viele Tränen flossen vor Ängsten, egal zu welcher Seite ich sah. Es galt alles tiefgründig abzuwägen und hinzusehen, den Tatsachen nicht mehr auszuweichen und vorallem eine Entscheidung zu treffen, letzteres baldmöglichst.

 

Zitternd traff ich meine Entscheidung - mich einerseits meinem Arbeitgeber zu offenbaren und mich parallel bei einer unterstützenden Anlaufstelle anzumelden, da es auch darum ging, mein aktuelles Pensum zu reduzieren und finanziell eine Absicherung brauchte.

 

Entscheidungen treffen wir so unglaublich oft am Tag, aber hier ganz bewusst eine zu treffen, fiel mir sehr schwer. Prägungen und Meinungen anderer nahestehenden Personen ploppten auf. Was denken jene Personen nun von mir?  

 

Jetzt, gegen Ende des zweiten Halbjahres 2022, hat sich vieles so verändert, wie ich es mir wirklich nicht hätte denken können.

 

Meine gesundheitliche Situation ist nicht unbedingt besser und damit auch viele Herausforderungen nicht. Ich bin nach wie vor in regelmässiger therapeutischer Begleitung. Ich bin nach wie vor im selben, aber reduzierten Angestelltenverhältnis und meine Abwesenheiten sind geringfügig gesunken und das grossartigste was sich entwickeln durfte, durch meinen Mut eine entsprechende Entscheidung getroffen zu haben, ist, dass es zu einer wundervollen Übereinkunft zwischen Arbeitgeber, mir und der finanziell unterstützenden Anlaufstelle kam – ich bin unendlich DANKBAR. Meine nahestehenden Personen gehören nach wie vor zu meinem Umfeld, obwohl sie nicht alles nachvollziehen/verstehen können oder gleicher Ansicht sind.

 

Angestrebtes Ziel ist es nun mehr und mehr an Stabilität zu gewinnen. Nach all den Jahren, den Ängsten und der Scham bin ich zuversichtlicher denn je, dass ich das Ziel erreichen werde. Nicht von heute auf morgen und die Herausforderungen bleiben, aber die Basis zur Erreichung ist gegeben.

 

Hab eine wundervolle Zeit.

Liebe Grüsse

Beate

PS.

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PPS.

Ich duze meine Leser und hoffe, dass ist für dich/Sie in Ordnung. Im persönlichen Gespräch können wir uns natürlich siezen.

 

HINWEIS

Ich weise darauf hin, dass es sich bei den hier vorgestellten Methoden, um Verfahren der alternativen Medizin/Therapie handelt. Diese sind wissenschaftlich nicht anerkannt. Die von mir gegebenen Informationen zur Anwendung sind keine Garantie und weder als Heil- noch als Linderungsversprechen zu sehen.

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